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Theaterstück zu Alltagsrassismus

Aufführungen am 26. und 27.01.2018 in Hellerau

Hier gehts zur Veranstaltung.

Rassismus und Ausgrenzung sind auch in Brasilien ein trauriges Dauerthema. Marcio Abreu, der dort als einer der begabtesten und mutigsten Theaterautoren und -regisseure gilt, setzt sich in Preto (Schwarz) mit zentralen Fragen des Alltagsrassismus auseinander. Wie können die Dimensionen des Rassismus und die historischen Wahrnehmungen, die uns als ein soziales Gefüge, eine Stimme, einen aktiven Körper inmitten anderer Körper definieren, künstlerisch artikuliert werden? Welche Stimmen wollen wir hören, welche Bilder beschreiben? Wie sehe ich mich selbst? Wie werde ich gesehen? Ausgehend von Achille Mbembes wegweisender Schrift Kritik der schwarzen Vernunft und seinen Ausführungen zu Geschichte und Auswirkungen der Sklaverei beleuchtet die Kompanie das Nord-Süd-Gefälle und die Nachwehen des Kolonialismus. Preto entstand während einer Residenz in HELLERAU. Es verwebt den Blick aus Brasilien mit einer globalen Perspektive, Theater mit Film und Performance, Philosophie mit Literatur und Biografien, Musik mit Anthropologie.

Lesung: Contrapunctus

Wir wollen euch auf eine interessante Veranstaltung der Gruppe AusserKontrolle aufmerksam machen. Am 14.4. um 19 Uhr liest Michael Götting aus seinem Roman „Contrapunctus“ im Hole of Fame.

Der Roman ist eine polyphone, wilde Reise durch das Leben der afro-deutschen Protagonist*innen und das kollektive Bewusstsein der Berliner Republik. Der Autor wirft einen schonungslosen Blick auf das Leben von Indigo, Rutha-Pong, Habibi und Olaudah. Vier Schwarze Deutsche, die im Berlin der Jahrtausendwende mit dem kolonialen Erbe der Stadt, ihren Beziehungen und den Symptomen rassistischer Tendenzen in der Gesellschaft kämpfen. mehr dazu gibts hier

Statement im Rahmen des Gedenkens an Jorge Gomondai

Am 6.4.1991 verstarb Jorge Gomondai an den Folgen eines rassistischen Angriffes in Dresden. Lange wurde dieser rassistische Mord nicht als solcher anerkannt. Doch der Mord an Jorge Gomondai stand im Kontext steigender Zahlen rassistischer und rechtsmotivierter Angriffe und Morde, Pogrome und den daraus folgenden Asylrechtsverschärfungen anfang der 1990er Jahre. Die aktuellen Ereignisse erinnern viel zu oft an diese Zeit und verdeutlichen Kontinuitäten von rassistischen Angriffen bis hin zu menschenverachtenden Gesetzgebungen.

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Debatte zu Human Remains

Wie kann mit menschlichen Überresten aus der Kolonialzeit umgegangen werden, die sich noch heute in deutschen Museen befinden? Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die auch das Humboldtforum bespielt, will etwas am Umgang ändern. Es ist mehr als an der Zeit für einen Umschwung der Gedanken und Handlungen, denn die Rückgabe – und Restitutionsprozesse der letzten Jahre waren schockierend und zum Teil menschenverachtend. Der Artikel von der taz beleuchtet diese Debatte.

Solidarität mit Romanistan!? Deutschland, Europa und die Roma (und die Linken)

Die Gruppe ‚Gegen Antiromaismus Dresden‘ lädt ein zu Vortrag, Film und Diskussion über Rassismus gegen Rom_nja am Donnerstag, den 22.10. um 20 Uhr im AZ Conni, Rudolf-Leohnhard-Str.39, Dresden. Weitere Infos findet ihr hier.

Schon Beutekunst betrachtet?

csm_webbanner_web_9e0933576f„Das sog. „Humboldt-Forum“, das Kernstück des rekonstruierten Berliner Schlosses, wird zukünftig die ethnologischen Sammlungen aus Afrika, Asien und den Amerikas beherbergen. Doch welche Symbolik wird erzeugt, wenn diese Sammlungen, die zu einem nicht unwesentlichen Teil während der (deutschen) Kolonialzeit geraubt wurden, hinter einer preußischen Fassade gezeigt werden? Um diese Frage aufzuwerfen und eine öffentliche Debatte anzuregen, veranstaltet AfricAvenir ab September 2013 Dialogforen und eine Wanderausstellung, die sich kritisch und aus einem dezidiert dekolonialen Blickwinkel mit den gegenwärtigen Entwicklungen auseinandersetzt. Um ein eurozentrisches und restauratives Museum zu verhindern – mindestens aber zu skandalisieren – wird die koloniale Geschichte von Objekten thematisiert und das Konzept dieses Museums in Inhalt und Form aus afrikanischen und afro-europäischen Perspektiven hinterfragt.“ Mehr Infos findet ihr hier.

Warum Entwicklungshilfe grundlegend falsch ist

Der Beitrag der Huffington Post (Deutschland), der sich kritisch mit der sogenannten Entwicklungshilfe und vor allem mit den damit verknüpften Bildern auseinandersetzt,  ist ein Auszug aus dem Buch „Gestatten: Afrika. Warum ein zweiter Blick auf unsere Nachbarn lohnt“ von Jörg Kleis. Weitere Infos zum Buch gibt es auch hier. Und auch Menschen des Berliner Vereins für machtkritische Bildungsarbeit und Beratung glokal e.V. haben einen Film darüber gedreht: White Charity.

„Man wird nicht als normale Person wertgeschätzt“

„Dank vieler Initiativen müssten sich die Deutschen langsam daran gewöhnen, dass junge Menschen aus dem globalen Süden hier ihren Freiwilligendienst leisten. In der öffentlichen Wahrnehmung ist das aber noch nicht angekommen, wie die neue Ausgabe des deutsch-tansanischen Magazins „Umeme“ zeigt.“ Hier geht es zum Artikel vom Freiwilligenmagazin.

Skandalbericht der Bundesregierung an die UNO

Das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von rassistischer Diskriminierung trat in Deutschland 1969 in Kraft. Seitdem muss Deutschland regelmäßig Staatenberichte über Fortschritte bei der Umsetzung der Konvention vorlegen. Der jüngste Bericht ist ein Skandal. Er verschweigt und vertuscht.“ Hier geht’s zum Artikel des MiGAZIN und einem Bericht der Tagesschau.

Filmprojekt „Schwarz Rot Gold“

„Schwarz Rot Gold geht auf eine Reise und spricht mit zehn erfolgreichen Schwarzen Deutschen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Identität und Rassismus in Deutschland“

Ab jetzt gibt es endlich die sehr spannenden Videos hier zu sehen:  www.schwarzrotgold.tv

„Wir sind nicht rassistisch, aber…“ – Rassismuskritische Perspektiven aus Theorie und Praxis

„Die durch die PEGIDA-Bewegung ausgelösten Debatten haben unter anderem darauf hingewiesen, dass Rassismus – auch hier in Sachsen – noch immer existiert. Mit dem Titel „Wir  sind nicht rassistisch, aber…“ wollen wir dazu einladen, sich damit auseinanderzusetzen, was rassistische Denkmuster und Strukturen mit uns allen zu tun haben. Die Veranstaltung möchte der Frage nachgehen, was Rassismus ist und in welcher Weise unsere Gesellschaft rassistisch organisiert ist.“

Eine großartige und sehr empfehlenswerte Ringvorlesung startet diesen Donnerstag  an der TU Dresden und ist für alle Interessierten offen. Auch einige postkoloniale Perspektiven sind dabei und wir freuen uns auf Noah Sow, die wir in Kooperation mit der Ringvorlesung eingeladen haben. Weitere Infos findet ihr auf dem Blog, bei Opal oder auf Facebook.

*Achtung Raumänderung* Der „neue“ Raum für die Veranstaltungsreihe ist der KlempererSaal im Weberbau der Tu Dresden ( Weberplatz5).
*Achtung Titeländerung am 10.6*

Veranstaltungsübersicht

23.04. Anna Nikolenko (LAG pokuBi e.V.): Was ist Rassismus?

30.04. Katrin Holinski & Asylum Seekers Movement: Zur Situation geflüchteter Menschen und ihre Selbstorganisation (parts in English)

07.05. Kien Nghi Ha: Die Farbe des Wissens. Rassistische Exklusion und Weißsein in universitären Strukturen (in Kooperation mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen)

21.05. Grada Kilomba: A Ghost That Keeps Haunting Us (in English) (in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen)

04.06. Gideon Botsch: „Ich bin gewiss kein Antisemit…“ Judenhass in der Gegenwart (in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen)

10.06. (Mittwoch!) Noah Sow: Offen
für alle? Akademische Ausgrenzung und Gegenstrategien” Wer wird von Orten der anerkannten Wissensproduktion strukturell ausgeschlossen und wie? Wie können wir das ändern? (in Kooperation mit Dresden Postkolonial)
anschließend: Colloquium of Color

18.06. Markus End: Antiziganismuskritik und Kritik des „Antiziganismus“. Zur Analyse des Phänomens und zur Diskussion um den Begriff (in Kooperation mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen)

25.06. Andrea Hübler (RAA): Rassistische Gewalt in Sachsen und Dresden

02.07. Narku Laing: Schwarze Deutsche Bewegungen im modernen Deutschland

09.07. Astride Velho: Subjektivierung unter den Bedingungen von Alltagsrassismus – Implikationen für die pädagogische Praxis

16.07. Susan Arndt: Rassismus in historischer Perspektive (in Kooperation mit dem FSR Spralikuwi)

23.07. María do Mar Castro Varela: Rassismus und die Frage nach Sozialer Gerechtigkeit