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Sind arabische Leben weniger wert?

Welchen Opfern wird gedacht und welchen nicht? Welche Opfer kommen überhaupt in der europäischen Berichterstattung vor? Welche werden als alltägliche Opfer gesehen? Welche sehen sich auch selbst schon als weniger wert an?

Diese Fragen wurde auchbeirut-paris nach den Anschlägen von Paris wieder gestellt, ausgelöst unter anderem von einem Blogeintrag eines Arztes aus Beirut, der fragt „Sind arabische Leben weniger wert?“ und auf die Gefahr des nun weiter erstarkenden antimuslimischen Rassismus hinweist. Die Zeit beschreibt den Verlauf dieser Debatte. Es sind postkoloniale Fragen, die gestellt werden, die schon Frantz Fanon in „Schwarze Haut, weiße Masken“ probiert zu beantworten, in dem er die psychischen Dimensionen des Kolonialismus beschrieben hat. Die Frage nach der unterschiedlichen Wertigkeit von Leben nach 9/11 hat Judith Butler auch schon in ihrem Buch „Precarious Life“ beschrieben, was momentan bei all der Kriegsrhetorik wieder aktueller denn je erscheint.

Debatte zu Human Remains

Wie kann mit menschlichen Überresten aus der Kolonialzeit umgegangen werden, die sich noch heute in deutschen Museen befinden? Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die auch das Humboldtforum bespielt, will etwas am Umgang ändern. Es ist mehr als an der Zeit für einen Umschwung der Gedanken und Handlungen, denn die Rückgabe – und Restitutionsprozesse der letzten Jahre waren schockierend und zum Teil menschenverachtend. Der Artikel von der taz beleuchtet diese Debatte.

Solidarität mit Romanistan!? Deutschland, Europa und die Roma (und die Linken)

Die Gruppe ‚Gegen Antiromaismus Dresden‘ lädt ein zu Vortrag, Film und Diskussion über Rassismus gegen Rom_nja am Donnerstag, den 22.10. um 20 Uhr im AZ Conni, Rudolf-Leohnhard-Str.39, Dresden. Weitere Infos findet ihr hier.

Schon Beutekunst betrachtet?

csm_webbanner_web_9e0933576f„Das sog. „Humboldt-Forum“, das Kernstück des rekonstruierten Berliner Schlosses, wird zukünftig die ethnologischen Sammlungen aus Afrika, Asien und den Amerikas beherbergen. Doch welche Symbolik wird erzeugt, wenn diese Sammlungen, die zu einem nicht unwesentlichen Teil während der (deutschen) Kolonialzeit geraubt wurden, hinter einer preußischen Fassade gezeigt werden? Um diese Frage aufzuwerfen und eine öffentliche Debatte anzuregen, veranstaltet AfricAvenir ab September 2013 Dialogforen und eine Wanderausstellung, die sich kritisch und aus einem dezidiert dekolonialen Blickwinkel mit den gegenwärtigen Entwicklungen auseinandersetzt. Um ein eurozentrisches und restauratives Museum zu verhindern – mindestens aber zu skandalisieren – wird die koloniale Geschichte von Objekten thematisiert und das Konzept dieses Museums in Inhalt und Form aus afrikanischen und afro-europäischen Perspektiven hinterfragt.“ Mehr Infos findet ihr hier.

Warum Entwicklungshilfe grundlegend falsch ist

Der Beitrag der Huffington Post (Deutschland), der sich kritisch mit der sogenannten Entwicklungshilfe und vor allem mit den damit verknüpften Bildern auseinandersetzt,  ist ein Auszug aus dem Buch „Gestatten: Afrika. Warum ein zweiter Blick auf unsere Nachbarn lohnt“ von Jörg Kleis. Weitere Infos zum Buch gibt es auch hier. Und auch Menschen des Berliner Vereins für machtkritische Bildungsarbeit und Beratung glokal e.V. haben einen Film darüber gedreht: White Charity.

Diskriminierende und rassistische Sprachgewohnheiten – eine Selbstbeobachtung

„Die eigene Sprache überdenken, weil sie Rassismen transportiert? Ellen Kollender und Janne Grote sind im beruflichen und alltäglichen Umgang mit dieser Frage häufig auf Abwehr gestoßen. Zum Auftakt ihrer neuen MiGAZIN-Kolumne versuchen sie sich an einer Systematik ‘weißer’ Abwehrstrategien und schlussfolgern: Es fehlt an einer Haltung, in der sich die kritische Reflexion von Sprache mit der Frage nach damit verbundenen Diskriminierungsverhältnissen verbindet.“ Hier geht es zum Artikel des MiGAZIN.