Schlagwort-Archive: Deutschland

Grenzen nach dem Mauerfall – Rassistische Kontinuitäten im Einheitstrubel

„Wir sind jetzt da. Du kannst nach Hause“  – Diese Worte bekam eine Schwarze Deutsche nach 3octdem Mauerfall in der Innenstadt von Berlin von weißen ostdeutschen Männern zu hören. Solche Erfahrungen waren für viele nichtweiße Menschen in Deutschland Realität und zeigen die Folgen von nationalistischen und rassistischen Kontinuitäten.

Über diese wird jedoch im Taumel der Einheitsfeierlichkeiten hier in Dresden nicht gesprochen werden. Deswegen ist es wichtig, diese Perspektiven einzubringen. Kritische und andere Sichtweisen darauf finden sich in der Solidarity Without Limits – Broschüre, unter anderem auch die Fortsetzung unseres Textes oben.

Lesung: Contrapunctus

Wir wollen euch auf eine interessante Veranstaltung der Gruppe AusserKontrolle aufmerksam machen. Am 14.4. um 19 Uhr liest Michael Götting aus seinem Roman „Contrapunctus“ im Hole of Fame.

Der Roman ist eine polyphone, wilde Reise durch das Leben der afro-deutschen Protagonist*innen und das kollektive Bewusstsein der Berliner Republik. Der Autor wirft einen schonungslosen Blick auf das Leben von Indigo, Rutha-Pong, Habibi und Olaudah. Vier Schwarze Deutsche, die im Berlin der Jahrtausendwende mit dem kolonialen Erbe der Stadt, ihren Beziehungen und den Symptomen rassistischer Tendenzen in der Gesellschaft kämpfen. mehr dazu gibts hier

Europaweiter Aktionstag gegen die Festung Europa

plakat german

Am 6. Februar werden sich rechte Populist*innen, neofaschistische Bewegungen und Parteien an verschiedenen Orten Europas versammeln, um für ihre reaktionären Ideen von überlegenen “Völkern” und “Nationen” zu verbreiten. Wir werden dies nicht einfach hinnehmen! Wir rufen dazu auf, ihnen entschlossen entgegenzutreten und  politische Solidarität zu zeigen! An diesem Tag rufen wir zu einem europaweiten Aktionstag gegen die Festung Europa auf! Weiterlesen

Ein Interview mit der Publizistin Kübra Gümüşay:

„In der Flüchtlingsdebatte warnen viele vor jungen, muslimischen Männern: Sie seien aggressiv, sexistisch, gefährlich. Woher kommt dieses Bild? […]und warum hält es sich so hartnäckig? – Es sagt eigentlich mehr über die deutsche Gesellschaft aus als über den Islam oder diese Männer. Nämlich darüber, wie sich die Deutschen selber sehen. Sie zeichnen ein idealisiertes Bild von Deutschland als Gesellschaft, in der es keinen Sexismus gibt. Stattdessen versuchen sie, den Sexismus in der eigenen Gesellschaft auf die neu Dazugekommenen zu projizieren, um damit zu suggerieren, dass das Problem importiert sei. Besonders krude wird es, wenn erzkonservative Politiker, die nichts mit Feminismus am Hut haben, plötzlich Sexismus beklagen, wenn es um Muslime oder Geflüchtete geht. Sie vereinnahmen damit die feministische Debatte für ihre politischen Ziele.“ Kübra Gümüşay erzählt im Interview mit der Süddeutschen Zeitung darüber, was Vorurteile über muslimische Männer eigentlich über die deutsche Gesellschaft (interessanter Artikel zu der Frage: Was ist deutsch?) aussagen. Ihr Blog ‚ein fremdwörterbuch‘ wurde 2011 für den Grimme-Preis nominiert, dort schreibt sie „über Islam, Feminismus, Rassismus und Internet. […] oder über alle Themen zusammen“, die sie auch in ihrem sehr spannenden Vortrag ‚Power of Stories‚ thematisiert. Zum Thema Islam and Feminism könnt ihr auch auf dem gleichnamigen Blog noch weiter nachlesen.

Refugees Welcome II

Anknüpfend an den letzten Beitrag „Refugees Welcome – Wer verdient daran eigentlich und wie antirassistisch ist diese ‚Willkommenskultur‘?“ wird auch in diesem Artikel die Frage gestellt, wie rassimuskritisch die ‚Willkommenskultur‘ ist, ob diese auch die aktuelle Verschärfung des Asylrechts mitbedingt und wie sich die deutsche, Weiße Linke dazu verhält. Hier gibt es den ausführlichen Beitrag von Chandra-Milena Danielzik auf dem Blog von glokal.Die gekürzte Version gibt es in der aktuellen Ausgabe der ak.

 

Refugees welcome

In diesem Sommer kamen viele Geflüchtete und die Staaten haben bei ihrer Unterbringung und Organisation, aber auch bei ihrem Schutz, zum Teil versagt. Dass das Ankommen der Menschen dennoch nicht komplett gescheitert ist, ist vor allem den freiwilligen Helfer*innen zu verdanken, die staatliche Aufgaben übernommen haben. Doch nicht nur in dieser Übernahme liegen Problematiken, sondern zum Teil auch in den Motiven, den Menschen zu helfen. Werden da wieder koloniale Bilder wirksam? Dieses Video geht dieser Frage nach. Da der Staat außerdem nicht genügend Unterkünfte stellen kann, ist Asyl auch eine Einnahmequelle für manche Geschäftsleute, vor allem in Sachsen wird gerne auf private Betreiber*innen zurückgegriffen. Die Probleme, die damit einhergehen, beleuchtet der bayrische Rundfunk in dieser Audio-Reportage.

Debatte zu Human Remains

Wie kann mit menschlichen Überresten aus der Kolonialzeit umgegangen werden, die sich noch heute in deutschen Museen befinden? Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die auch das Humboldtforum bespielt, will etwas am Umgang ändern. Es ist mehr als an der Zeit für einen Umschwung der Gedanken und Handlungen, denn die Rückgabe – und Restitutionsprozesse der letzten Jahre waren schockierend und zum Teil menschenverachtend. Der Artikel von der taz beleuchtet diese Debatte.

Solidarität mit Romanistan!? Deutschland, Europa und die Roma (und die Linken)

Die Gruppe ‚Gegen Antiromaismus Dresden‘ lädt ein zu Vortrag, Film und Diskussion über Rassismus gegen Rom_nja am Donnerstag, den 22.10. um 20 Uhr im AZ Conni, Rudolf-Leohnhard-Str.39, Dresden. Weitere Infos findet ihr hier.

Warum Entwicklungshilfe grundlegend falsch ist

Der Beitrag der Huffington Post (Deutschland), der sich kritisch mit der sogenannten Entwicklungshilfe und vor allem mit den damit verknüpften Bildern auseinandersetzt,  ist ein Auszug aus dem Buch „Gestatten: Afrika. Warum ein zweiter Blick auf unsere Nachbarn lohnt“ von Jörg Kleis. Weitere Infos zum Buch gibt es auch hier. Und auch Menschen des Berliner Vereins für machtkritische Bildungsarbeit und Beratung glokal e.V. haben einen Film darüber gedreht: White Charity.

„Man wird nicht als normale Person wertgeschätzt“

„Dank vieler Initiativen müssten sich die Deutschen langsam daran gewöhnen, dass junge Menschen aus dem globalen Süden hier ihren Freiwilligendienst leisten. In der öffentlichen Wahrnehmung ist das aber noch nicht angekommen, wie die neue Ausgabe des deutsch-tansanischen Magazins „Umeme“ zeigt.“ Hier geht es zum Artikel vom Freiwilligenmagazin.

Skandalbericht der Bundesregierung an die UNO

Das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von rassistischer Diskriminierung trat in Deutschland 1969 in Kraft. Seitdem muss Deutschland regelmäßig Staatenberichte über Fortschritte bei der Umsetzung der Konvention vorlegen. Der jüngste Bericht ist ein Skandal. Er verschweigt und vertuscht.“ Hier geht’s zum Artikel des MiGAZIN und einem Bericht der Tagesschau.

Filmprojekt „Schwarz Rot Gold“

„Schwarz Rot Gold geht auf eine Reise und spricht mit zehn erfolgreichen Schwarzen Deutschen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Identität und Rassismus in Deutschland“

Ab jetzt gibt es endlich die sehr spannenden Videos hier zu sehen:  www.schwarzrotgold.tv

Ringvorlesung „Islamische Kunst in Europa, in Deutschland und in Dresden“

Mit dem neuen Semester gibt´s auch wieder spannende Ringvorlesungen. Unter anderem eine zu Islamischer Kunst in Europa, Deutschland und Dresden. Aus dem Ankündigungstext: „Islamische und abendländische Kunst standen in Europa offenbar stets in einer produktiven Spannung zueinander. Speziell in Dresden sind aus diesem Spannungsverhältnis heraus immer wieder besonders kreative und neuartige, teilweise auch humorvolle Lösungen generiert worden.Die Ringvorlesung möchte die Weite dieses Spannungsfelds anhand von Einzelanalysen sichtbar machen und zu Reflexionen über die aktuelle Situation in dieser Stadt anregen.“

Zeit/Ort: Donnerstag, 7. DS (18.30-20.00), Hörsaalzentrum der TU (HSZ 0004/H).

Mehr Infos hier.

Die einzelnen Termine:

16.04.15 Der „Orient“ malt zurück. Orientalistische Imaginationen in der spanischen und der osmanischen Kunst des 19. Jahrhunderts (Margit Kern, Hamburg)
30.04.15 Das Dresdner Damaskus-Zimmer und sein historischer Kontext (Anke Scharrahs, Dresden)
07.05.15 Historische Präsenz islamischer Kunst in Dresden (Dirk Syndram, Dresden)
21.05.15 Die Sehnsucht nach der Alhambra – und deren Rekonstruktionen in Europa im späten 19. Jahrhundert (Francine Giese, Zürich)
11.06.15 Imagination und Realität. Französische und deutsche Orientmalerei im 19. Jahrhundert (Henrik Karge, Dresden)
18.06.15 Die Auseinandersetzung um die Ausstellung Meisterwerke muhammedanischer Kunst 1910 in München (Andrea Lermer, München)
02.07.15 „Ein Gewürz des modernen Lebens“ – Orientalisierende Architektur in Sachsen (Valentin Hammerschmidt, Dresden)
09.07.15 Bollwerk des Christentums oder Brücke zwischen den Welten? Zu Geschichte und Bedeutung christlicher und islamischer Sakralbauten auf der Balkanhalbinsel (Tobias Strahl, Abuja/Dresden)
16.07.15 „Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.“ Der Nahe Osten in europäischen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst (Alexandra Karentzos, Darmstadt)

„Dass es knallte, bekam man mit“

War Deutschland mitschuldig am Genozid in Ruanda? In umfangreichen Recherchen hat der Autor Arndt Peltner Zeitzeugen getroffen und Akten ausgewertet. Die Ergebnisse sind vernichtend: Überraschend kam der Völkermord nicht. Doch die deutschen Behörden hüllen sich in Schweigen.Zum journafrica-Interview mit dem Autor