„Deutsche Universitäten gelten nicht als Orte der institutionellen Diskriminierung für Menschen of Color und postkoloniale Migranten, die von der Mehrheitsgesellschaft als außereuropäisch und als nicht-weiß wahrgenommen werden. Vielmehr werden Universitäten gemäß einem jahrhundertealten Bildungsideal öffentlich als Hort der Aufklärung und der interkulturellen Weltoffenheit par excellence verehrt und somit einseitig als Leuchttürme des Wissens, aber nicht als rassistische Problemzonen anerkannt.“
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The Slam Poem All White Feminists Need To Hear
Wir brauchen mehr Feminismus. Wir brauchen einen Feminismus für alle. Und keinen, der wieder Menschen ausgrenzt, sich Errungenschaften aneignet und entnennt. Wir brauchen einen Feminismus, der die Anliegen aller mitdenkt und für sie kämpft. Jilian Christmas redet über die Probleme im Feminismus: „They said I could be a feminist as long as I don’t talk about this black girl body. About that cold red body of water. About an inheritance so great that no one body could apologize it away. As long as I don’t remind anyone where so many of the ideas for this movement came from anyway.“
Sind arabische Leben weniger wert?
Welchen Opfern wird gedacht und welchen nicht? Welche Opfer kommen überhaupt in der europäischen Berichterstattung vor? Welche werden als alltägliche Opfer gesehen? Welche sehen sich auch selbst schon als weniger wert an?
Diese Fragen wurde auch nach den Anschlägen von Paris wieder gestellt, ausgelöst unter anderem von einem Blogeintrag eines Arztes aus Beirut, der fragt „Sind arabische Leben weniger wert?“ und auf die Gefahr des nun weiter erstarkenden antimuslimischen Rassismus hinweist. Die Zeit beschreibt den Verlauf dieser Debatte. Es sind postkoloniale Fragen, die gestellt werden, die schon Frantz Fanon in „Schwarze Haut, weiße Masken“ probiert zu beantworten, in dem er die psychischen Dimensionen des Kolonialismus beschrieben hat. Die Frage nach der unterschiedlichen Wertigkeit von Leben nach 9/11 hat Judith Butler auch schon in ihrem Buch „Precarious Life“ beschrieben, was momentan bei all der Kriegsrhetorik wieder aktueller denn je erscheint.
Solidarität mit Romanistan!? Deutschland, Europa und die Roma (und die Linken)
Die Gruppe ‚Gegen Antiromaismus Dresden‘ lädt ein zu Vortrag, Film und Diskussion über Rassismus gegen Rom_nja am Donnerstag, den 22.10. um 20 Uhr im AZ Conni, Rudolf-Leohnhard-Str.39, Dresden. Weitere Infos findet ihr hier.
mangoes & bullets
Glokal e.V. hat eine neue Plattform ins Leben gerufen, auf der sich allerlei gute Materialien befinden. Aus der Seitenbeschreibung: „mangoes & bullets ist für alle gedacht, die sich mit Rassismus und anderen Herrschaftsverhältnissen beschäftigen wollen und dabei Inspiration für Widerstand und Alternativen suchen. Hier findet Ihr unter anderem Filme, Lieder und Gedichte, aber auch Informationen über Kampagnen und politischen Aktivismus. Diese Materialien stellen Unrechtsverhältnisse aus verschiedenen Perspektiven und auf unterschiedliche Weisen infrage.“
(Post-)PEGIDA? Rechte Bewegungen und rassistische Gewalt in und um Dresden
Warum Entwicklungshilfe grundlegend falsch ist
Der Beitrag der Huffington Post (Deutschland), der sich kritisch mit der sogenannten Entwicklungshilfe und vor allem mit den damit verknüpften Bildern auseinandersetzt, ist ein Auszug aus dem Buch „Gestatten: Afrika. Warum ein zweiter Blick auf unsere Nachbarn lohnt“ von Jörg Kleis. Weitere Infos zum Buch gibt es auch hier. Und auch Menschen des Berliner Vereins für machtkritische Bildungsarbeit und Beratung glokal e.V. haben einen Film darüber gedreht: White Charity.
Thomas Sankara
Thomas Sankara war eine der bekanntesten afrikanischen Staatschefs und hat in den vier Jahren seiner Regierungszeit in Burkina Faso auf allen Ebenen gekämpft und das Land verändert. Jedoch war er so auch vielen unbequem, vor allem der ehemaligen Kolonialmacht. Durch den Mord an ihm, wurde er noch mehr zur Ikone und zu einem panafrikanischen Vorbild. Hier geht es zur Doku vom Kollektiv Baraka und AfricAvenir und hier zum bald erscheinenden Buch über ihn, welches über startnext schon erworben und dessen Veröffentlichung unterstützt werden.
Skandalbericht der Bundesregierung an die UNO
„Das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von rassistischer Diskriminierung trat in Deutschland 1969 in Kraft. Seitdem muss Deutschland regelmäßig Staatenberichte über Fortschritte bei der Umsetzung der Konvention vorlegen. Der jüngste Bericht ist ein Skandal. Er verschweigt und vertuscht.“ Hier geht’s zum Artikel des MiGAZIN und einem Bericht der Tagesschau.
Mord im Kolonialstil
Eine sehr sehenswerte Doku über das Leben und die Ermordung von Patrice Lumumba von 3sat. [Vorsicht, N*-Wort!]
Critical Whiteness
Der Deutschlandfunk hat gestern einen guten einführenden Beitrag zum Thema Critical Whiteness gebracht. Für alle, die schon immer mal wissen wollten, worum es da eigentlich geht: Hier erfahrt ihr es knapp und doch gut.
The Mysterious Death of Freddie Gray
Auch beim Tod des 25-Jährigen Freddie Gray heißt das Problem wohl wieder Rassismus. Er zog sich in Polizeigewalt Verletzungen an der Wirbelsäule zu, die so schwer waren, dass er ihnen erlag. Zum englischen Artikel im Atlantic geht es hier.
„Wir sind nicht rassistisch, aber…“ – Rassismuskritische Perspektiven aus Theorie und Praxis
„Die durch die PEGIDA-Bewegung ausgelösten Debatten haben unter anderem darauf hingewiesen, dass Rassismus – auch hier in Sachsen – noch immer existiert. Mit dem Titel „Wir sind nicht rassistisch, aber…“ wollen wir dazu einladen, sich damit auseinanderzusetzen, was rassistische Denkmuster und Strukturen mit uns allen zu tun haben. Die Veranstaltung möchte der Frage nachgehen, was Rassismus ist und in welcher Weise unsere Gesellschaft rassistisch organisiert ist.“
Eine großartige und sehr empfehlenswerte Ringvorlesung startet diesen Donnerstag an der TU Dresden und ist für alle Interessierten offen. Auch einige postkoloniale Perspektiven sind dabei und wir freuen uns auf Noah Sow, die wir in Kooperation mit der Ringvorlesung eingeladen haben. Weitere Infos findet ihr auf dem Blog, bei Opal oder auf Facebook.
*Achtung Raumänderung* Der „neue“ Raum für die Veranstaltungsreihe ist der KlempererSaal im Weberbau der Tu Dresden ( Weberplatz5).
*Achtung Titeländerung am 10.6*
Veranstaltungsübersicht
23.04. Anna Nikolenko (LAG pokuBi e.V.): Was ist Rassismus?
30.04. Katrin Holinski & Asylum Seekers Movement: Zur Situation geflüchteter Menschen und ihre Selbstorganisation (parts in English)
07.05. Kien Nghi Ha: Die Farbe des Wissens. Rassistische Exklusion und Weißsein in universitären Strukturen (in Kooperation mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen)
21.05. Grada Kilomba: A Ghost That Keeps Haunting Us (in English) (in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen)
04.06. Gideon Botsch: „Ich bin gewiss kein Antisemit…“ Judenhass in der Gegenwart (in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen)
10.06. (Mittwoch!) Noah Sow: Offen
für alle? Akademische Ausgrenzung und Gegenstrategien” Wer wird von Orten der anerkannten Wissensproduktion strukturell ausgeschlossen und wie? Wie können wir das ändern? (in Kooperation mit Dresden Postkolonial)
anschließend: Colloquium of Color
18.06. Markus End: Antiziganismuskritik und Kritik des „Antiziganismus“. Zur Analyse des Phänomens und zur Diskussion um den Begriff (in Kooperation mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen)
25.06. Andrea Hübler (RAA): Rassistische Gewalt in Sachsen und Dresden
02.07. Narku Laing: Schwarze Deutsche Bewegungen im modernen Deutschland
09.07. Astride Velho: Subjektivierung unter den Bedingungen von Alltagsrassismus – Implikationen für die pädagogische Praxis
16.07. Susan Arndt: Rassismus in historischer Perspektive (in Kooperation mit dem FSR Spralikuwi)
23.07. María do Mar Castro Varela: Rassismus und die Frage nach Sozialer Gerechtigkeit
Diskriminierende und rassistische Sprachgewohnheiten – eine Selbstbeobachtung
„Die eigene Sprache überdenken, weil sie Rassismen transportiert? Ellen Kollender und Janne Grote sind im beruflichen und alltäglichen Umgang mit dieser Frage häufig auf Abwehr gestoßen. Zum Auftakt ihrer neuen MiGAZIN-Kolumne versuchen sie sich an einer Systematik ‘weißer’ Abwehrstrategien und schlussfolgern: Es fehlt an einer Haltung, in der sich die kritische Reflexion von Sprache mit der Frage nach damit verbundenen Diskriminierungsverhältnissen verbindet.“ Hier geht es zum Artikel des MiGAZIN.