Dem Erziehungswissenschaftler Paul Mecheril gelingt in seiner Rede zu einem Neujahrsempfang in Bremen eine leicht verständliche, tief gehende und weitreichende Analyse eines sehr aktuellen Themas: Flucht. Dabei erläutert er Fluchtursachen, postkoloniale Hintergründe, fordert Bescheidenheit statt Wachstum der geopolitisch Privilegierten und erklärt, warum ihm das aktuelle Sprechen über Geflüchtete und Migrant*innen in Deutschland die Luft nimmt. Zum Beispiel, weil „rassistische Darstellungen und Reden […] im postnationalsozialistischen Deutschland des 21. Jahrhundert wieder salonfähig [sind]“, wie z.B. das viel diskutierte Titelbild des Fokus nach den sexuellen Übergriffen in Köln, das Gegensätze zwischen „uns“ und „den anderen“ aufmacht, die wir schon aus der Kolonialzeit kennen. Mecheril spricht in diesem Zusammenhang auch über sexualisierte Gewalt und über Männlichkeiten. Für seine Überlegungen zum aktuellen Rassismus nutzt er spannende psychologische Erklärungsmechanismen und thematisiert die Rolle Europas: „Europa ist widersprüchlich, Europa ist ein Ort und Projekt der Barbarei, der Shoa, der ökologisch-ökonomischen Ausbeutung der Welt, des Kolonialismus und Europa ist Ort und Projekt der Aufklärung, der Menschenrechte und des Strebens nach einem guten Leben für alle. Europa ist also widersprüchlich und antagonistisch“. Er fordert Gewaltverhältnisse zu thematisieren, dass Menschen nicht auf Kosten anderer leben und fragt wie, wir dazu beitragen können, „dass etwas was ich Solidarität in der Weltgesellschaft nennen möchte, einer Solidarität, die sich auf Andere bezieht, mit denen ich zwar in einem praktischen Zusammenhang […] stehe, die aber entfernt sind, wie können wir dazu beitragen, dass diese nicht mehr im Modell der Gemeinschaft […] ausbuchstabierte Modell von Solidarität, diese Solidarität unter Unverschwisterten, für Menschen sinnvoller wird und möglich ist?“ Die sehr, sehr lesenswerte Rede findet sich beim Weserkurier.
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The Slam Poem All White Feminists Need To Hear
Wir brauchen mehr Feminismus. Wir brauchen einen Feminismus für alle. Und keinen, der wieder Menschen ausgrenzt, sich Errungenschaften aneignet und entnennt. Wir brauchen einen Feminismus, der die Anliegen aller mitdenkt und für sie kämpft. Jilian Christmas redet über die Probleme im Feminismus: „They said I could be a feminist as long as I don’t talk about this black girl body. About that cold red body of water. About an inheritance so great that no one body could apologize it away. As long as I don’t remind anyone where so many of the ideas for this movement came from anyway.“