Archiv des Autors: Dresden Postkolonial

25 Jahre nach dem rassistischen Pogrom von Hoyerswerda – Veranstaltung mit out of focus film am 20.05. in Dresden

Wir möchten euch an dieser Stelle die Veranstaltung von der Initiative “Pogrom 91″ mit Julia Oelkers (Filmemacherin von out of focus film aus Berlin) und mit Filmaufnahmen aus den vergangenen 25 Jahren empfehlen:

2016 jähren sich die Angriffe gegen ehemalige DDR-Vertragsarbeiter und Asylsuchende in Hoyerswerda zum 25. Mal. Seit dem rassistischen Pogrom in der ostsächsischen Stadt beobachtet die Filmemacherin Julia Oelkers aus Berlin die Entwicklungen vor Ort und war immer wieder mit einem Kamerateam in der Region. Mit einem Vertreter der Initiative „Pogrom 91“ spricht sie über Ursachen und Folgen der Angriffe sowie die aktuelle Gedenkpolitik in Erinnerung an das Ereignis. Weiterlesen

Keine Abschiebung aus unseren Vierteln. Alle bleiben! / لا للترحيل من أحيائنا. الكل يبقى هنا

Stadtteilspaziergang am 19. Mai, Albertplatz um 19 Uhr

In den nächsten Wochen sind vermehrt Abschiebungen aus Dresden zu erwarten. Merkel und de Maizière haben die Liste der angeblich „sicheren Herkunftsstaaten“ um Marokko, Tunesien und Algerien erweitert. Dies bedeutet, dass Geflüchtete aus diesen Staaten praktisch keine Chance mehr auf Asyl haben.

In allen diesen Staaten wurden auch dieses Jahr Journalist*Innen, politische Dissident*Innen und Angehörige von Minderheiten verfolgt, gefoltert und ohne Gerichtsprozess inhaftiert. Vielen Menschen, die Belege über ihre Verfolgung, Verhaftung und Folter vorweisen können, wurde in Deutschland das Asyl verweigert – oft wurden ihre Unterlagen noch nichteinmal angesehen.

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Weiße Parallelgesellschaft oder wie rassistisch ist die Universität?

„Deutsche Universitäten gelten nicht als Orte der institutionellen Diskriminierung für Menschen of Color und postkoloniale Migranten, die von der Mehrheitsgesellschaft als außereuropäisch und als nicht-weiß wahrgenommen werden. Vielmehr werden Universitäten gemäß einem jahrhundertealten Bildungsideal öffentlich als Hort der Aufklärung und der interkulturellen Weltoffenheit par excellence verehrt und somit einseitig als Leuchttürme des Wissens, aber nicht als rassistische Problemzonen anerkannt.“

Kien Nghi Ha schreibt für das Migazin über Rassismus und institutionelle Ausschlüsse in der hochschulpolitischen Debatte.

Organisierte Liebe gegen den organisierten Hass

“The function, the very serious function of racism is distraction. It keeps you from doing your work. It keeps you explaining, over and over again, your reason for being. Somebody says you have no language and you spend twenty years proving that you do. Somebody says your head isn’t shaped properly so you have scientists working on the fact that it is. Somebody says you have no art, so you dredge that up. Somebody says you have no kingdoms, so you dredge that up. None of this is necessary. There will always be one more thing.” Toni Morrison

Diese Worte von Toni Morrison machen deutlich, was Rassismus bedeutet, es ist eine Struktur, die alles durchzieht und auch immer mehr das Internet. Menschen, die sich gegen menschenverachtende Einstellungen aussprechen oder davon betroffen sind, werden immer schneller zu Zielscheiben des Hasses. Kübra Gümüşay fordert in ihrer großartigen Rede: „Wir müssen Liebe organisieren, denn Hass ist organisiert.“

Artikel des „Internationalistischen Zentrums Dresden“ in der neuen ZAG!

Die ZAG 71 „Flucht und Versagen“ ist da und neben vielen anderen sehr interessanten Sachen, findet ihr darin auch einen Artikel vom „Internationalistischen Zentrum Dresden“, dem gemeinsamen Projekt von AusserKontrolle und Dresden Postkolonial.

Zusammen waren wir im Winter auf Delegationsreise in Griechenland. In dem Artikel für die ZAG haben wir versucht, einen groben Überblick über die Reise zu geben und verschiedene Gedanken zu Handlungsmöglichkeiten festzuhalten. In der Zwischenzeit ist viel passiert, die Zustände in Eidomeni oder auf der Insel Lesbos haben sich durch die menschenverachtende Politik der EU weiter rapide verschlechtert. Deswegen sind einige von uns beschriebenen Situationen und Umstände nicht mehr ganz aktuell. Weiterlesen

Der „orientalische“ Mann – revisited: So funktioniert Kulturrassismus heute

„Auch wenn also der gesellschaftlich akzeptierte Umgang mit der Droge Alkohol und eine sexistische Populärkultur möglicherweise begünstigende Faktoren dafür sein könnten, dass sowohl auf jeder größeren Massenveranstaltung in Deutschland als auch im Alltag Frauen regelmäßig Opfer sexueller Gewalt werden, wird allein die Kultur „des“ muslimischen Mannes als Hauptursache sexueller Belästigung ausgemacht. „Köln“ wird instrumentalisiert, um den Faktor „nichtdeutscher Herkunft“ zum Gütesiegel von sexualisierter Gewaltfreiheit zu machen. […]„Der muslimische Mann“ wird als Barbar konstruiert, um als Kontrastfolie dabei zu helfen, das Idealbild des weißen Mannes als aufgeklärten, fortschrittlichen und moralisch überlegenen Gentleman zu inszenieren. Die Dämonisierung des muslimischen Mannes als Wilder hat also eine Entlastungsfunktion: Wenn patriarchale Gewalt und Sexismus in erster Linie im Orient verortet und nicht in den europäischen, gesamtgesellschaftlichen Kontext gestellt werden, gelingt es, Diskursüberlegenheit zu konstituieren.“ Hier geht es zum Text.

Interessierten-Treffen am 03.05.

Du möchtest Dresden aus einer anderen Perspektive kennenlernen?                           Du schreibst eine Seminararbeit die thematisch in das Themenfeld passt?                   Dir sind interessante Orte in Dresden aufgefallen?                                                         Du benötigst noch Credits im Aqua-Bereich und kannst dir vorstellen dazu einen Text zu verfassen?

Dann komm am 03.05. zum gemeinsamen Austausch verschiedener Ideen. Weiterlesen

Kann Rassismus von der Meinungsfreiheit gedeckt sein?

Das Schmähgedicht des Grimmepreisträgers Jan Böhmermann (für seinen „Varoufake“) über Erdogan und die danach folgende Strafanzeige von Erdogan wegen Beleidigung eines Staatsoberhauptes haben große Wellen gezogen und sogar international wurde darüber berichtet. Jan Böhmermann hat es geschafft, zu einem Schwerpunkt-Thema zu werden bei Zeit Online. Die Auswahl dieser Punkte vom 15.04.2016 lässt tief blicken, scheinen die Themen in ihrer Darstellung erst einmal separat voneinander zu sein.zeit online1

Doch ein tieferer Blick zeigt, dass es auch in Hinblick auf die Einordnung der sogenannten „Causa Böhmermann“ wichtig ist, die Verzahnung mit den Topoi „Islam Heute“ und „Flüchtlinge“ zu begreifen. Die Fragen, die gestellt wurden zur Causa Böhmermann drehen sich vor allem um die Meinungsfreiheit und was zu sagen erlaubt ist und ob dieses Gesetz nicht schon längst überflüssig ist und abgeschafft werden sollte (definitiv!). Es geht darum, ob Merkel sich vor Erdogan „duckt“ und in einigen Texten spielt dann zumindest die Ebene „Flüchtlinge“ schon mit rein. Denn in dieser ganzen Angelegenheit spielt es natürlich eine Rolle, dass das EU-Türkei-Abkommen noch sehr frisch ist und nicht belastet werden darf. Doch dazu vielleicht in einem anderen Text oder der neuesten Ausgabe der ak.
In diesem Text soll es um das gehen, was in den wenigsten Texten zu Böhmermann benannt wird: dass es nicht nur um Meinungsfreiheit geht, sondern auch um menschenverachtende Einstellungen und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (wie Heitmeyer es in seinen Studien „Deutsche Zustände“ benennt, um auf die verwobene Struktur dieser aufmerksam zu machen). Weiterlesen

Lesung: Contrapunctus

Wir wollen euch auf eine interessante Veranstaltung der Gruppe AusserKontrolle aufmerksam machen. Am 14.4. um 19 Uhr liest Michael Götting aus seinem Roman „Contrapunctus“ im Hole of Fame.

Der Roman ist eine polyphone, wilde Reise durch das Leben der afro-deutschen Protagonist*innen und das kollektive Bewusstsein der Berliner Republik. Der Autor wirft einen schonungslosen Blick auf das Leben von Indigo, Rutha-Pong, Habibi und Olaudah. Vier Schwarze Deutsche, die im Berlin der Jahrtausendwende mit dem kolonialen Erbe der Stadt, ihren Beziehungen und den Symptomen rassistischer Tendenzen in der Gesellschaft kämpfen. mehr dazu gibts hier

Statement im Rahmen des Gedenkens an Jorge Gomondai

Am 6.4.1991 verstarb Jorge Gomondai an den Folgen eines rassistischen Angriffes in Dresden. Lange wurde dieser rassistische Mord nicht als solcher anerkannt. Doch der Mord an Jorge Gomondai stand im Kontext steigender Zahlen rassistischer und rechtsmotivierter Angriffe und Morde, Pogrome und den daraus folgenden Asylrechtsverschärfungen anfang der 1990er Jahre. Die aktuellen Ereignisse erinnern viel zu oft an diese Zeit und verdeutlichen Kontinuitäten von rassistischen Angriffen bis hin zu menschenverachtenden Gesetzgebungen.

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Video über die indigene, feministische Umweltaktivistin Berta Cáceres

Wir möchten euch ein Video über die indigene, feministische, Umweltaktivistin und Menschenrechtsverteidigerin Berta Cáceres aus Honduras und die Kämpfe ihrer Bewegung gegen Bergbau, zur Verteidigung der indigenen Territorien und für Gerechtigkeit ans Herz legen.

https://www.youtube.com/watch?v=bq0LV-V-khU

Ihre Tochter Berta Zuniga war auf dem letzen BUKO-Kongress in Münster und beteiligt an der Mobitour für Bewegungsfreiheit, Autonomie und Gutes Leben statt G7 2015.

Weitere Infos:

http://hondurasdelegation.blogspot.de/ und
http://www.oeku-buero.de/start.html

Wir verurteilen die Ermordung der indigenen Lenca-Aktivistin und Menschenrechtsverteidigerin Berta Cáceres

Die Organisation CIFCA (Iniciativa de Copenhague para Centroamérica y México) hat einen offenen Brief verfasst, in dem die Ermordung von Berta Càceres verurteilt wird und Schutz von Menschenrechtsaktivist_innen in Honduras gefordert wird.

Weiterhin wird aktuell auch zu einer Protesbriefaktion aufgerufen.

Die folgende deutsche Übersetzung des offenen Briefes haben wir dem Internetauftritt des Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit München entnommen:

Berta Cáceres war ihr ganzes Leben aktiv in der Verteidigung territorialer und kultureller Rechte der indigenen, Garifuna- und bäuerlichen Bevölkerung von Honduras. Sie war landesweit und auf internationaler Ebene anerkannt als Menschenrechtsverteidigerin, besonders der Rechte von Frauen und Indigenen. Im Jahr 2015 wurde sie für ihren Kampf in der Verteidigung territorialer Rechte, natürlicher Ressourcen und Mutter Erde mit dem Goldman-Preis ausgezeichnet.

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Feministischer Kampftag 2016 – Leipzig

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Kämpfe verbinden – Patriarchat überwinden

Feministische Kämpfe gegen lokale und globale Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse wurden weltweit schon immer geführt.
Auch heute gehen wir gegen diese Zustände auf die Straße und kämpfen nicht nur für ihre Abschaffung, sondern auch gegen ihre Instrumentalisierung.

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Menschenrechtsverteidigerin Berta Cáceres ermordet

Wir teilen an dieser Stelle die Mitteilung der Hondurasdlegeation zum Mord an Berta Cáceres, deren Tochter wir im Rahmen der Mobitour gegen G7 kennengelernt haben.

„Heute morgen hat der Zivile Rat der Indigenen- und Volksorganisationen von Honduras (COPINH) bekannt gegeben, dass seine Koordinatorin Berta Cáceres in La Esperanza, Intibucá ermordet wurde. Die Mörder drangen gegen 1 Uhr morgens gewaltsam in ihr Haus ein.
Berta Cáceres hatte wiederholt Morddrohungen dafür erhalten, dass sie die Rechte der indigenen Lenca verteidigte. Sie wurde politisch verfolgt und kriminalisiert.

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10. Gedenkmarsch zur Erinnerung an die afrikanischen Opfer von Versklavung, Kolonialismus und rassistischer Gewalt

Das Komitee für ein afrikanisches Denkmal in Berlin (KADIB) veranstaltet am 27.02.2016 in 10.GedenkmarschBerlin den 10. Gedenkmarsch zur Erinnerung an die afrikanischen Opfer von Versklavung, Kolonialismus und rassistischer Gewalt. Der 2007 ins Leben gerufene Gedenkmarsch macht auf die Forderung nach Anerkennung der Verbrechen gegen Schwarze Menschen und Menschen afrikanischer Herkunft aufmerksam und findet in Kooperation mit zahlreichen afrikanischen und Schwarzen Organisationen statt. Weiterlesen