Stadtrundgang durch die Dresdner Altstadt
Wir beschäftigen uns mit den Spuren der kolonialen und postkolonialen Vergangenheit in Dresden, die wir zum Beispiel in Stadtrundgängen durch Dresden aufzeigen. Dabei betrachten wir die Geschichte(n) von Orten, Gebäuden und Menschen. Was erzählt uns ein Gebäude wie z.B. das japanische Palais über Exotismus und die europäische Perspektive auf „fremde“ Kulturen? Gleichzeitig stellen wir aber auch die Frage, wie die damit verbundenen „Bilder“ bis heute wirken: Was hat diese Vergangenheit mit gegenwärtigen Fremdheitswahrnehmungen und mit gesellschaftlichen Phänomenen wie Rassismus zu tun?
Stadtrundgang durch die Dresdner Neustadt
Was hat die Dresdner Neustadt mit der deutschen Kolonialgeschichte zu tun? Die postkoloniale Perspektive eröffnet einen neuen Blick auf die Dresdner Neustadt. Der Stadtrundgang erzählt die Geschichte von Orten, Gebäuden und Menschen und lädt dazu ein, aktuelle und alte Bilder von der „Fremde“ zu hinterfragen und dabei auch auf gesellschaftliche Phänomene wie Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit zu blicken.
Am Ende der Seite finden sich die Stationen des Rundganges und unsere Quellen, sowie Hinweise auf einige Akteure, die wir im Rundgang besprechen.
Feministory
In Kooperation ist ein neuer Stadtrundgang in Dresden entstanden, diesmal eine feministische Betrachtung Dresdens. Hier der Ankündigungstext von unseren Kolleg*innen von Feministory: Wo trafen sich Lesben in der DDR? Was hat Pegida mit unrasierten Achseln zu tun? Und wer spült in der Neustadt eigentlich die Teller ab? Feministische Ereignisse, Persönlichkeiten und Geschichten sind im Dresdner Stadtbild erst einmal nicht sichtbar. Gemeinsam wollen wir feministische Themen anhand eines Rundgangs durch die Stadt sichtbarmachen und entdecken. Wir laden euch ein mit uns zusammen Dresden durch die lila Brille zu sehen!
audioscript
An dieser Stelle möchten wir auf das Dresdner Projekt „audioscript“ hinweisen. EIn Stadtrundgang zur Geschichte der Verfolgung und Vernichtung der Jüdinnen und Juden in Dresden 1933-1945 in 13 Höhrstationen. Die Stationen behnadeln u.a die neue Synagoge, die SS-Mullah Schule in Dresden, Aufklärung und Antisemitismus oder Jüdische Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie.
Unter www.audiscript.net gibt es eine Karte mit den verschiedenen Stationen und den dazugehörigen Tracks. Es besteht auch die Möglichkeit sich Mp3Player mit den Tracks auszuleihen.
Ausgewählte Stationen der postkolonialen Stadtrundgänge
Sarrasani-Brunnen, Carolaplatz
Mit seiner traditionsreichen Vergangenheit, die 1912 ihren Anfang in Dresden findet, wirbt der Circus Sarassani auch heute gern. Die Stadt Dresden widmet dem selbst ernannten „größten und schönesten“ Circus Deutschlands außerdem einen Straßenzug und einen Gedenkstein um den Sarrasani-Brunnen. Kaum von Interesse sind aber die sogenannten „Wild-West-Shows“, die Klischeebilder und Überlegenheitsvorstellungen von Europäer_innen bedienen. Sie stehen in einer Reihe mit sog. „Völkerschauen“, die lange Zeit einen wichtigen Teil der Dresdner Unterhaltungsbranche ausmachten.
Japanisches Palais
Architektonisch fließen im Japanischen Palais verschiedene Baustile zusammen – Spiegel einer Chinoiserie oder Ostasienbegeisterung, die vor allem im 17. Jahrhundert an europäischen Höfen stark verbreitet ist. Innen findet sich das städtische „Völkerkundemuseum“, dessen ideologischer Hintergrund eng mit den kolonialen Denkweisen verbunden ist. Auch das derzeit zugängliche „Damaskuszimmer“ präsentiert „Sammlungsstücke“, deren Herkunft kaum hinterfragt wird.
Yenidze
Einer der repräsentativsten Bauten der Dresdner Elbsilhouette ist zugleich ein Paradebeispiel orientalisierender Architektur. Entgegen erster Intuitionen befindet sich hier allerdings keine Stätte muslimischen Glaubens, sondern ein Wirtschaftsgebäude, dessen Ursprung vor allem auf eine Werbestratgie zurückgeht.
Fürstenzug
Die Geschichte Dresdens ist eine Geschichte der Herrschenden. Prestigeträchtige Symboliken allen voran um den Monarchen August den Starken prägen das Selbstverständnis der Stadt. Diese Inszenierung gibt Anlass Erinnerungspolitik und Geschichtsschreibung zu hinterfragen. Wer schreibt Geschichte und wessen Stimmen werden gehört?
Hintergrundinformationen zur „
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Lingner Allee – Überblick zu Pegida
Wer geht zu Pegida und Warum ? Vorländer, Herold, Schäller
Buchtipp: Pegida als Spiegel und Projektionsfläche
SZ Artikel „Pegida – wie alles begann“
Prager Straße – Migrant_innen in Dresden / rassistsiche Gewalt
Marwa el sherbiny Kultur- und Bildungszentrum Dresden
Buchtipp:
Chronik „flüchtlingsfeindlicher Vorfälle“
Altmarkt – Umgang der Etablierten mit Pegida und Co
Bürgerdialog in der Kreuzkirche
Der Theaterplatz als symbolisch aufgeladener Ort
Frauenkirche – Dresdner Bürgertum/ sächsische Verhätnisse
Protest gegen den Naziaufmarsch am 13. Februar und folgende Repressionen:
Theaterplatz – Gednekdiskurs
Postplatz- Widerstand / NoPegida