Archiv des Autors: Dresden Postkolonial

Offener Rundgang im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus am 02.04.2023

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus bieten wir am 02.04.2023 einen offenen postkolonialen Stadtrundgang an.

Treffpunkt ist um 14 Uhr am Jorge Gomondai Platz – vor dem Gedenkstein.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

Hinweis: Bei Ausfall der Veranstaltung oder Verschiebungen versuchen wir das hier auf der Webseite zu aktualisieren.

Offener Brief an den Zoologischen Garten Dresden

DresdenPostkolonial und DDekolonisieren hat mit weiteren Unterzeichnenden einen offenen Brief an den Zoologischen Garten Dresden verfasst.

Gefordert wird:

  • Eine transparente und kritische Auseinandersetzung des Zoos mit der eigenen Geschichte sowie der Statue, unter Hinzuziehung und Bezahlung eines Gremiums aus Betroffenen, Expert*innen und zivilgesellschaftlichen Organisationen
  • Die Erarbeitung von Handlungsstrategien bezüglich einer solchen Auseinandersetzung
  • Die Öffentlichkeit bezüglich der Fortschritte und der Ergebnisse einer solchen Auseinandersetzung zu informieren

Unterzeichnende:

Die Initiative DresdenPostkolonial & das Bündnis DDekolonisieren

Curly Culture

Berlin Postkolonial e.V.

Roman Kalex, Politologe, coloRadio

NAMF – Netzwerk Asyl, Migration, Flucht

RIKA Radebeul

Grüne Jugend Dresden

Leipzig Postkolonial

Amo – Braunschweig Postkolonial e.V.

Jusos Dresden

WHAT – Referat Wissen, Handeln und Aktiv teilnehmen

Online Veranstaltung mit der SKD vom 26.01.2021

Koloniale / Rassistische Texte und Objekte in Dresdner Museen

Am 26.01.2021 traf sich das Bündnis Dresden Dekolonisieren mit Verantwortlichen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zu einer Online-Veranstaltung mit dem Titel „Koloniale / Rassistische Texte und Objekte in Dresdner Museen“.

Ausgang für die Veranstaltung war ein offener Brief an die SKD zu rassistischen Bezeichnungen von Kunstwerken/Objekten in den Ausstellungsräumen des Albertinums sowie in den Online Datenbanken der SKD.

Eine Zusammenfassung der Veranstaltung findet Ihr hier:

Neben vielen anderen Beteiligten diskutierte unser Bündnis mit folgenden Personen:

Als Teilnehmende der SKD:
Prof. Dr. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Leontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Museen für Völkerkunde Leipzig, Dresden und Herrnhut
Agnes Matthias, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Forschung und wissenschaftliche Kooperation


Als Moderatorin:
Marion Caris – unabhängige Aktivistin und Netzwerkerin

2. Treffen DD Dekolonialisieren

Liebe Alle,

wir planen am Donnerstag, den 08.10.2020, unser zweites Treffen zur Dekolonisierung der Stadt Dresden. Wir treffen uns im GEH8 ab 18.30 wo wir Ideen und Strategien gemeinsam sammeln wollen! Kommt gerne rum und spread the word.
Hier findet das:

Falls ihr Dolmetscher*innen abseits von Deutsch und Englisch braucht, meldet euch vorher bei uns! Das gleich gilt für Kinderbetreuung!

Hier findet ihr das Geh8 in Dresden:
https://goo.gl/maps/JdBsVC9XD1iEi6AT6

Wir möchten an die Kick-off-Veranstaltung vom 04.09. anknüpfen.
Wenn ihr neu dazukommt oder nochmal eine Zusammenfassung des Treffens wollt findet ihr das hier zum Download:
http://dresden-postkolonial.de/aktiv/

Dresdens Geschichte ist eng mit der Geschichte des Kolonialismus verwoben. Deswegen stellt sich die Frage: Welche Personen, welche Geschichten befinden sich in unserem Stadtbild und welche kommen nicht vor, welchen wird kein Raum gegeben? Gemeinsam wollen wir Ideen sammeln, wie der Kolonialgeschichte im Dresdner Stadtbild begegnet und wie sie aufgearbeitet werden kann.
Themenbereiche sind unter Anderem:

  • Stadtbild, Kunst & Museen
  • Bildung, Lehrpläne, Wissen
  • Grundlegendes und politische Strategien
  • Vertragsarbeit
  • Kirche
  • und vieles mehr

Wir freuen uns auf euer Kommen!


Dresden’s history is closely intertwined with the history of
colonialism. Places, statues and street names remind us of personalities
who were engaged in pseudo-scientific, racist research or otherwise
accomplices to colonial rule.
💭The following questions come to mind: Which people, which stories are
represented in our cityscape one side and which ones are not given space
on the other side?
🗯There is a lack of background knowledge regarding monuments and streets
and further ideas for a sustainable approach – creative interventions
are thus required!
💬Therefore, we invite you to collect ideas on how colonial history can

be encountered and dealt with in Dresden’s cityscape.

L’histoire de Dresde est étroitement liée à l’histoire du colonialisme.
Les lieux, les statues et les noms de rues nous rappellent des
personnalités engagées dans des recherches pseudo-scientifiques,
racistes ou complices de la domination coloniale.
💭 Par conséquent, la question se pose: quelles personnes, quelles
histoires sont représentées dans notre paysage urbain – lesquelles ne
sont pas présentées ou à qui nous n’avons pas donné d’espace?
🗯 Il y a un manque de connaissances de base concernant les monuments et
les rues, et d’autres idées pour une approche durable – des
interventions créatives sont donc nécessaires!
💬 Par conséquent, nous vous invitons à collecter des idées sur la
manière dont l’histoire coloniale peut être racontée et traitée dans le

paysage urbain de Dresde.

La historia de Dresde está estrechamente entrelazada con la historia
del colonialismo. Lugares, estatuas y nombres de calles nos recuerdan
a personalidades que se dedicaban a la investigación pseudocientífica,
o derechamente racista o eran de alguna forma cómplices del dominio
colonial.
💭 Por lo tanto, surge la pregunta: ¿Qué personas, qué historias están en

nuestro paisaje urbano, cuáles no aparecen, a cuáles no se les da
espacio?
🗯 Especialmente en el caso de los monumentos y con el nombre de las
calles hay una falta de conocimiento de fondo ¡se necesitan ideas para
un enfoque sostenible así como intervenciones creativas!
💬 Invitamos cordialmente a todas y todos quienes quieran participar a
recoger ideas sobre cómo la historia colonial puede ser abordada y

tratada en el paisaje urbano de Dresde.

Dresden’in tarihi, sömürgecilik tarihi ile çok yakın bağlıdır.
Meydanlar, heykeller ve sokak isimleri bize ırkçı araştırmalarla uğraşan
veya başka şekillerde sömürge yönetiminin suç ortağı olan kişilikleri
hatırlatır.
💭 Bu nedenle şu soru ortaya çıkıyor: Şehir manzaramızda hangi insanlar
yer alır, hangi hikayeler var – hangilerine yer verilmez?
🗯 Özellikle anıtlar ve caddeler konusunda, beraberlik içinde bir hayat
için arka plan bilgisi ve fikir eksikliği vardır – yaratıcı müdahalelere
ihtiyaç vardır!
💬 Bu nedenle, sizi Dresden şehir manzarasında sömürge tarihinin nasıl
karşılaşılabileceği ve ele alınabileceği konusunda fikir toplamaya davet

ediyoruz.

История Дрездена тесно переплетается с историей колониализма. Различные
места, статуи и названия улиц напоминают нам о личностях, которые
занимались псевдонаучными и расистскими исследованиями или каким-либо
образом участвовали в колониальном правлении.
💭 На ум приходят следующие вопросы: что представляет собой наш город,
каких людей, какие истории запечатлены в городском пейзаже, а каким
здесь не дали места?
🗯 Все это является результатом недостатка базовых знаний о памятниках и
улицах, а также дальнейших идей для устойчивого подхода – таким образом,
требуются творческие вмешательства!
💬 Поэтому мы ждем ваших идей о том, как колониальная история может быть

рассмотрена и введена в городской пейзаж Дрездена.

يرتبط تأريخ درسدن ارتباطاً وثيقاً بتأريخ الاستعمار :اسماء الشوارع
والتماثيل تذكرنا بالشخصيات التي تعاملت على سبيل المثال: مع البحوث
العلمية الزائفة والعنصرية . او كانت متواطئة مع الحكم الاستعماري بطرق
مختلفة .لذلك فالسؤال الذي يطرح نفسه : اي الشخصيات -اي القصص الموجودة في
منظر مدينتنا -والتي لا تظهر ولا تعطي مساحة للمعرفة الاساسية للمزيد من
الافكار الايجابية مثل الآثار والشوارع على وجه الخصوص ؟المطلوب تدخلات
ابداعية . لذلك ندعوك بحرارة لجمع الافكار حول كيفية مواجهة التاريخ
الاستعماري في مشهد مدينتنا درسدن وكيفية التعامل معه

Dresden Dekolonialisieren!

Dresdens Geschichte ist eng mit der Geschichte des Kolonialismus verwoben. Deswegen stellt sich die Frage: Welche Personen, welche Geschichten befinden sich in unserem Stadtbild und welche kommen nicht vor, welchen wird kein Raum gegeben? Gemeinsam haben wir am 03.09.2020 Ideen gesammelt, wie der Kolonialgeschichte im Dresdner Stadtbild begegnet und wie sie aufgearbeitet werden kann.
Dazu trafen sich interessierte Personen im Weltclub an der Königsbrücker Straße in Dresden um über die Dekolonialisierung der Stadt zu diskutieren und möglicherweise langfristige Vernetzung und Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Zu dieser Veranstaltung eingeladen haben Einzelpersonen, Dresden Postkolonial und Afropa e.V.

Die Zusammenfassung des Treffens findet ihr hier:

#UNTEILBAR SACHSEN

Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung

Demokratie, Menschenrechte, soziale und gesellschaftliche Teilhabe sind nichts, was einfach da ist. Sie müssen täglich erstritten und verteidigt werden. Angesichts der fortschreitenden Einschränkung von Grund- und Freiheitsrechten hat sich das sächsische #unteilbar-Bündnis gegründet, um gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft einzustehen. Mit unserem Bündnisaufruf stellen wir uns deutlich gegen die politische Verschiebung und erteilen Rassismus und Menschenverachtung eine klare Absage. Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden. Daher kommt am 24.8. um 13 Uhr auf den Altmarkt! Weitere Infos: https://www.unteilbar.org/dresden/

4.Juli Kundgebung Sächsischer Landtag zum NSU-Untersuchungsausschuss

Antifaschistische Kundgebung: Rechten Terror & Rassismus bekämpfen

4. Juli 2019, 10 Uhr, Bernhard-von-Lindenau-Platz Antifaschistische Kundgebung am Sächsischen Landtag anlässlich der letzten Debatte zum NSU-Untersuchungsausschuss

Am Donnerstag wird das Kapitel der parlamentarischen NSU-Aufarbeitung in Sachsen geschlossen. Geht es nach der Regierungsmehrheit aus CDU und SPD, dann ist klar, dass die Behörden in Sachsen keine Fehler gemacht haben. Und überhaupt: Indem die Tätigkeit des Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur gestärkt worden sei -Seite 28 von 30 des Abschlussstatements – habe man wesentliches für die Demokratiebildung getan. Hufeisen. Schlussstrich. Aus. Es ist eine Farce. Und sie wiederholt sich. Entscheidendes soll vergessen gemacht werden: Das NSU-Kerntrio hätte viel früher gestoppt werden können. Es wäre möglich gewesen. Nicht einmal. Mehrfach. Es hätte Menschenleben gerettet. Allerdings hat sich – bis auf wenige Ausnahmen – niemand dafür interessiert. Es ist eine alte, es ist vielleicht die alte Geschichte aus Sachsen, aus Deutschland: Nazis? Ach, die tun ja nichts. Oder: Ach, die tun uns ja nichts. Die reden nur. Nein, tun sie nicht. Nein, das haben sie nie. Das wissen die Betroffenen rechter Gewalt schon lange. Das sagen die Betroffenen rassistischer Gewalt schon lange. Aber die Mehrheit? Die Institutionen? Die Verantwortlichen? Sie hören weg. Sie hören bewusst weg. Sie unternehmen riesige Anstrengungen des Weghörens. Immer wieder. Immer noch. Wie lange noch? Wir wissen es nicht. Was wir aber wissen: Wir werden das Weghören anstrengend machen. Richtig anstrengend. Immer wieder. So lange es nötig ist. Macht mit! Initiative „Kein Schlussstrich Dresden“ PS1: Bei der Kundgebung gehts nicht um Masse. Das dürfte angesichts der Uhrzeit schwierig sein. Dennoch wer Zeit hat, sollte kommen: Wir haben aber ein paar schicke Transpis und hoffen mit einem guten Auftritt auf ein paar wirksame Bilder. Je mehr wir werden, umso wahrscheinlicher klappt das. PS2: Die Landtagsdebatte zum Untersuchungsausschuss ist der vierte Tagesordnungspunkt. Es wird damit gerechnet, dass der so gegen 11, 12 Uhr auf dem Programm steht. Kann sich natürlich gerne angeschaut werden.

Laden Saleh am Jorge-Gomondai-Platz

Ein neuer Ort der Begegnung und des Austausches

„Laden Saleh“ ist ein temporärer Kiosk im Herzen der Dresdner Neustadt. Er ist inspiriert von der Geschichte des indonesischen Malers und Prinzen Raden Saleh, der ab 1839 mehrere Jahre in Dresden lebte und arbeitete. In Dresden wurde er ‚Der Schwarze Prinz‘ genannt und erlangte durch seinen orientalischen Malstil große Berühmtheit. Doch im heutigen Dresden ist seine Geschichte fast vollständig verschwunden. Das Einzige, was an ihn erinnert, ist ein Pavillon in Maxen, einem kleinen Dorf außerhalb der Stadt.

„Laden Saleh“ belebt als Kiosk die historische Präsenz vom Malerprinzen Raden Saleh wieder und stellt gleichzeitig Fragen nach Identität und Orientalismus aus der Perspektive des Alltags.

Im Kiosk gibt es kleine orientalische Waren und Lebensmittel. Es ist ein Kunstwerk, das sich in den Alltag einfügt, aber auch kritisch mit dem orientalistischen Erbe Dresdens umgeht. Es fasst die Geschichte Dresden als langandauernde Entwicklung auf, in der der Austausch von Kulturen ständig das Dresdner Leben beeinflusst.

Das Projekt soll alle Menschen erreichen, die jeden Tag am Albertplatz vorübergehen. Zudem gibt es eine Reihe von Veranstaltungen, die von Vereinen und Künstlern dazu einladen, sich zu aktuellen gesellschaftlichen Themen auszutauschen. Somit wird der Kiosk zu einem Ort der Begegnung, des Austausches und der Reflexion über die eigene Stadt.

„Laden Saleh“ befindet sich vom 2. Juni bis 30. Juni auf dem Jorge-Gomondai-Platz (zwischen Hauptstraße und Albertplatz) in der Dresdner Neustadt mit täglichen Öffnungszeiten.

Ein Projekt, initiiert von Simon Kentgens. Mehr Infos unter: http://ladensaleh.de/

Gleichzeitige Umbenennung der Lüderitzstraßen in Windhoek und Berlin?

Eine Pressemitteilung des Bündnisses:
„Völkermord verjährt nicht“

Wie namibische Zeitungen berichten, hat der Stadtrat von Windhoek die Umbenennung von elf Straßen beschlossen. Darunter befindet sich auch die bereits während der deutschen Kolonialherrschaft benannte Luderitz Street (früher Lüderitz-Straße). Sie ehrt bis heute den betrügerischen Begründer der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“, Adolf Eduard Lüderitz (1834-1886). Die Straße liegt in unmittelbarer Nähe des deutschen Goethe-Instituts im kolonialen „Estorff-Haus“, welches nach dem ehemaligen Kommandeur der kaiserlichen „Schutztruppe“ Ludwig von Estorff (1859-1943) benannt ist, der hier 1902-1910 residierte. In Zukunft soll die Luderitz Street den 1998 verunglückten Richter Johannes Karuaihe würdigen, der zur Festigung des namibischen Rechtsstaates beitrug. Das zivilgesellschaftliche Bündnis „Völkermord verjährt nicht!“ begrüßt die Entscheidung Windhoeks und regt an, die vom Bezirk Berlin-Mitte bereits 2018 beschlossene Umbenennung der Berliner Lüderitzstraße, des Nachtigalplatzes und der Petersallee zu Ehren ermordeter afrikanischer Widerstandskämpfer*innen in Absprache mit der Partnerstadt Windhoek am selben Tag zu vollziehen. Der Berliner Herero-Aktivist und Bündnissprecher Israel Kaunatjike sagt: „Berlin sollte zeitnah mit Windhoek Kontakt aufnehmen und über einen gemeinsamen Umbenennungstermin verhandeln. Es wäre ein starkes Zeichen gegen Kolonialismus und Rassismus, wenn die Partnerstädte gleichzeitig handeln würden. Wir sollten den Stadtraum zusammen dekolonisieren und endlich den afrikanischen Widerstand würdigen!“

Zum Weiterlesen: AZ-Bericht

Kontakt: Bündnis „Völkermord verjährt nicht“ <buero(at)berlin-postkolonial.de> 01799 100 976 | Israel Kaunatjike <kalahari-berlin(at)web.de> 030 2156836

Gedenken an Jorge Gomondai

Am Samstag wird an den Tod von Jorge João Gomondai mit mehreren Veranstaltungen gedacht. Wie jedes Jahr organisiert der Ausländerrat der Stadt eine Gedenkkundgebung. Zuvor findet ein Erinnerungsgang durch die Äußere Neustadt statt, der u.a. Orte rechter Gewalt thematisiert. Im Nachgang zu dem Gedenken am Jorge-Gomondai-Platz soll es in einem Vortrag von Angelika Nguyen im Weltclub des Afropa e.V. um das Thema „Zwischen Solidarität und Rassismus – ein ostdeutsches Phänomen?“ gehen.

Jorge João Gomondai starb am 6. April 1991 an den Folgen seiner schweren Verletzungen in einem Dresdner Krankenhaus. Wenige Tage zuvor war er am Albertplatz in eine Straßenbahn gestiegen und wurde dort von einer Gruppe rechter Skinheads rassistisch beschimpft und aus der Bahn geworfen. Die Straßenbahnfahrerin bemerkte noch, dass während der Fahrt eine Tür geöffnet wurde und fand den 28-Jährigen nur 150 Meter von der Haltestelle entfernt blutend neben den Gleisen. Gomondai wurde zum ersten Todesopfer rechter Gewalt nach der Wiedervereinigung. Er lebte bereits seit 1981 als DDR-Vertragsarbeiter in Dresden.

Die polizeilichen Ermittlungen vor Ort waren unzureichend. Sie unterstellten einen alkoholbedingten Sturz und verzichteten auf eine umfangreiche Spurensicherung am Tatort. Zeug*innen wurden nicht befragt, auch ein Videofilm der späteren Täter war ohne Auswertung gelöscht worden. Erst nachdem Medien begannen, sich für den Fall zu interessieren, wurden die Ermittlungen forciert und im Oktober 1993 zwei Tatbeteiligte zu Bewährungsstrafen, sowie ein dritter Angeklagter zu einer Jugendstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Die übrigen Verfahren waren zuvor bereits eingestellt worden. Der Grund dafür lag vor allem in der mangelhaften Ermittlungsarbeit der Polizei. Seit 2007 erinnert ein nach ihm benannter Platz und ein Gedenkstein wenige Meter vom Tatort entfernt an seinen Tod.

Erinnerungsgang
6. April, 15:30 Uhr, Alaunplatz (Bischofsweg)

Gedenkkundgebung
6. April, 17 Uhr, Jorge-Gomondai-Platz

Vortrag „Zwischen Solidarität und Rassismus – ein ostdeutsches Phänomen?“ von Angelika Nguyen
6. April, 19 Uhr, Weltclub, Königsbrücker Straße 13, 01099 Dresden

Quelle: https://www.addn.me/news/gedenken-an-jorge-gomondai-2/

No Humboldt 21! – Von intervenierenden Geschichten

27.11.2018 – 19 Uhr

Hole of Fame, Königsbrücker Straße 39, 01099 Dresden

Vorrausichtlich 2019 sollen die Ethnologischen Museen aus Dahlem in das Humboldt Forum im neu errichteten Berliner Schloss ziehen. Doch mit der Grundsatzkritik der seit 2013 laufenden Kampagne „No Humboldt 21!“ erreicht eine Debatte über die koloniale Vergangenheit des Ortes, der ethnologischen Sammlung, wie auch der dahinterstehenden Wissenschaft, ein immer breiteres Publikum. Die Publikation „No Humboldt 21! – Dekoloniale Einwände gegen das Humboldt-Forum“ entfaltet nun ein Panorama des ausdauernden Intervenierens gegen das revisionistische Prestigeprojekt in Berlins Mitte. So wird nachvollziehbar, wie kritische Einsichten durch die anhaltenden Proteste von Aktivist*innen mit migrantisch-diasporischen Perspektiven und aus der kritischen Kultur- und Bildungsarbeit Eingang in die öffentliche Diskussion gefunden haben. Im Rahmen dieser Veranstaltung stellen Tahir Della (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland) und Mareike Heller (AfricAvenir) die Arbeit der Kampagne „No Humboldt 21!“ im Dialog mit den Texten, Interviews, Kollagen und Bilder des Sammelbandes vor.

Tahir Della ist Promotor für Dekolonisierung für den Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER) und Vorstandsmitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland.

Mareike Heller, Sozialwissenschaftlerin, koordinierte für AfricAvenir das Projekt „Dekoloniale Einwände gegen das Humboldt-Forum“.

Workshop: Zuhören als Kernkompetenz

Mittwoch // 28. November 2018 // 10.00–17.00 Uhr

Japanisches Palais Dresden · Großer Vortragsraum · Palaisplatz 11 · 01097 Dresden

Der Workshop schließt an die vorausgegangenen Workshops, die von Oktober 2017 bis April 2018 im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‚Blickpunkt Dresden: Migration-Zugehörigkeit-Bildung‘ stattgefunden haben, an. Die zentrale Ausgangsfrage der Workshopteilnehmenden war: Was können die Dresdner Kunst- und Kultureinrichtungen konkret tun, um repräsentativer für die Migrationsgesellschaft zu werden? Wie verstehen sie ihre Verantwortung und Rolle, zu dem Selbstverständnis Dresdens als Stadt der Migration beizutragen?

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