Gleichzeitige Umbenennung der Lüderitzstraßen in Windhoek und Berlin?

Eine Pressemitteilung des Bündnisses:
„Völkermord verjährt nicht“

Wie namibische Zeitungen berichten, hat der Stadtrat von Windhoek die Umbenennung von elf Straßen beschlossen. Darunter befindet sich auch die bereits während der deutschen Kolonialherrschaft benannte Luderitz Street (früher Lüderitz-Straße). Sie ehrt bis heute den betrügerischen Begründer der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“, Adolf Eduard Lüderitz (1834-1886). Die Straße liegt in unmittelbarer Nähe des deutschen Goethe-Instituts im kolonialen „Estorff-Haus“, welches nach dem ehemaligen Kommandeur der kaiserlichen „Schutztruppe“ Ludwig von Estorff (1859-1943) benannt ist, der hier 1902-1910 residierte. In Zukunft soll die Luderitz Street den 1998 verunglückten Richter Johannes Karuaihe würdigen, der zur Festigung des namibischen Rechtsstaates beitrug. Das zivilgesellschaftliche Bündnis „Völkermord verjährt nicht!“ begrüßt die Entscheidung Windhoeks und regt an, die vom Bezirk Berlin-Mitte bereits 2018 beschlossene Umbenennung der Berliner Lüderitzstraße, des Nachtigalplatzes und der Petersallee zu Ehren ermordeter afrikanischer Widerstandskämpfer*innen in Absprache mit der Partnerstadt Windhoek am selben Tag zu vollziehen. Der Berliner Herero-Aktivist und Bündnissprecher Israel Kaunatjike sagt: „Berlin sollte zeitnah mit Windhoek Kontakt aufnehmen und über einen gemeinsamen Umbenennungstermin verhandeln. Es wäre ein starkes Zeichen gegen Kolonialismus und Rassismus, wenn die Partnerstädte gleichzeitig handeln würden. Wir sollten den Stadtraum zusammen dekolonisieren und endlich den afrikanischen Widerstand würdigen!“

Zum Weiterlesen: AZ-Bericht

Kontakt: Bündnis „Völkermord verjährt nicht“ <buero(at)berlin-postkolonial.de> 01799 100 976 | Israel Kaunatjike <kalahari-berlin(at)web.de> 030 2156836