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Artikel des „Internationalistischen Zentrums Dresden“ in der neuen ZAG!

Die ZAG 71 „Flucht und Versagen“ ist da und neben vielen anderen sehr interessanten Sachen, findet ihr darin auch einen Artikel vom „Internationalistischen Zentrum Dresden“, dem gemeinsamen Projekt von AusserKontrolle und Dresden Postkolonial.

Zusammen waren wir im Winter auf Delegationsreise in Griechenland. In dem Artikel für die ZAG haben wir versucht, einen groben Überblick über die Reise zu geben und verschiedene Gedanken zu Handlungsmöglichkeiten festzuhalten. In der Zwischenzeit ist viel passiert, die Zustände in Eidomeni oder auf der Insel Lesbos haben sich durch die menschenverachtende Politik der EU weiter rapide verschlechtert. Deswegen sind einige von uns beschriebenen Situationen und Umstände nicht mehr ganz aktuell. Weiterlesen

Gastrede von Paul Mecheril

Dem Erziehungswissenschaftler Paul Mecheril  gelingt in seiner Rede zu einem Neujahrsempfang in Bremen eine leicht verständliche, tief gehende und weitreichende Analyse eines sehr aktuellen Themas: Flucht. Dabei erläutert er Fluchtursachen, postkoloniale Hintergründe, fordert Bescheidenheit statt Wachstum der geopolitisch Privilegierten und erklärt, warum ihm das aktuelle Sprechen über Geflüchtete und Migrant*innen in Deutschland die Luft nimmt. Zum Beispiel, weil „rassistische Darstellungen und Reden […] im postnationalsozialistischen Deutschland  des 21. Jahrhundert wieder salonfähig [sind]“, wie z.B. das viel diskutierte Titelbild des Fokus nach den sexuellen Übergriffen in Köln, das Gegensätze zwischen „uns“ und „den anderen“ aufmacht, die wir schon aus der Kolonialzeit kennen. Mecheril spricht in diesem Zusammenhang auch über sexualisierte Gewalt und über Männlichkeiten. Für seine Überlegungen zum aktuellen Rassismus nutzt er spannende psychologische Erklärungsmechanismen und thematisiert die Rolle Europas: „Europa ist widersprüchlich, Europa ist ein Ort und Projekt der Barbarei, der Shoa, der ökologisch-ökonomischen Ausbeutung der Welt, des Kolonialismus und Europa ist  Ort und Projekt der Aufklärung, der Menschenrechte und des Strebens nach einem guten Leben für alle. Europa ist also widersprüchlich und antagonistisch“. Er fordert Gewaltverhältnisse zu thematisieren, dass Menschen nicht auf Kosten anderer leben und fragt wie, wir dazu beitragen können, „dass etwas was ich Solidarität in der Weltgesellschaft nennen möchte, einer Solidarität, die sich auf Andere bezieht, mit denen ich zwar in einem praktischen Zusammenhang […] stehe, die aber entfernt sind, wie können wir dazu beitragen, dass diese nicht mehr im Modell der Gemeinschaft […] ausbuchstabierte Modell von Solidarität, diese Solidarität unter Unverschwisterten, für Menschen sinnvoller wird und möglich ist?“ Die sehr, sehr lesenswerte Rede findet sich beim Weserkurier.

Demonstration in Dresden „Grenzenlose Solidarität“/ „Solidarity without limits“

actiondayFlyerOrangeAm 06.02.2016 wird unter dem Motto “Grenzenlose Solidarität” ein europaweiter Aktionstag gegen die Festung Euopa stattfinden, an dem es auch in Dresden eine bundesweite Demonstration geben wird. Wir wollen den Tag nutzen, um die politische Solidarität mit Flüchtenden weltweit zu stärken und die Verbindungen zwischen ihren Fluchtgründen und der europäischen Innen- und Außenpolitik zu thematisieren.

Solidarität muss politisch werden

Demonstration | Hauptbahnhof
06. Februar 2016 | 12 Uhr

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Europaweiter Aktionstag gegen die Festung Europa

plakat german

Am 6. Februar werden sich rechte Populist*innen, neofaschistische Bewegungen und Parteien an verschiedenen Orten Europas versammeln, um für ihre reaktionären Ideen von überlegenen “Völkern” und “Nationen” zu verbreiten. Wir werden dies nicht einfach hinnehmen! Wir rufen dazu auf, ihnen entschlossen entgegenzutreten und  politische Solidarität zu zeigen! An diesem Tag rufen wir zu einem europaweiten Aktionstag gegen die Festung Europa auf! Weiterlesen

Sind arabische Leben weniger wert?

Welchen Opfern wird gedacht und welchen nicht? Welche Opfer kommen überhaupt in der europäischen Berichterstattung vor? Welche werden als alltägliche Opfer gesehen? Welche sehen sich auch selbst schon als weniger wert an?

Diese Fragen wurde auchbeirut-paris nach den Anschlägen von Paris wieder gestellt, ausgelöst unter anderem von einem Blogeintrag eines Arztes aus Beirut, der fragt „Sind arabische Leben weniger wert?“ und auf die Gefahr des nun weiter erstarkenden antimuslimischen Rassismus hinweist. Die Zeit beschreibt den Verlauf dieser Debatte. Es sind postkoloniale Fragen, die gestellt werden, die schon Frantz Fanon in „Schwarze Haut, weiße Masken“ probiert zu beantworten, in dem er die psychischen Dimensionen des Kolonialismus beschrieben hat. Die Frage nach der unterschiedlichen Wertigkeit von Leben nach 9/11 hat Judith Butler auch schon in ihrem Buch „Precarious Life“ beschrieben, was momentan bei all der Kriegsrhetorik wieder aktueller denn je erscheint.

Debatte zu Human Remains

Wie kann mit menschlichen Überresten aus der Kolonialzeit umgegangen werden, die sich noch heute in deutschen Museen befinden? Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die auch das Humboldtforum bespielt, will etwas am Umgang ändern. Es ist mehr als an der Zeit für einen Umschwung der Gedanken und Handlungen, denn die Rückgabe – und Restitutionsprozesse der letzten Jahre waren schockierend und zum Teil menschenverachtend. Der Artikel von der taz beleuchtet diese Debatte.

Der Gipfel ruft, wir kommen alle! – ¡La cumbre llama y todos nosotros vamos! – The summit is calling and we will all come!

Buko Plakat

Die transnationale Mobi-Tour für Bewegungsfreiheit, Autonomie und Gutes Leben statt G7 der BUKO kommt am 22.05.2015 nach Dresden und ihr seid herzlich eingeladen. Hier geht’s zu unserem Programm und weiteren Infos.

Tour de Movilización transnatcional por la libertad de movimiento, la autonomía y el vivir bien en vez de G7 de la BUKO viene a Dresde el 22 de mayo 2015 y l@s invitamos a todos ustedes/vosotr@s. Para ver el programa y más informaciones haz clic aquí.

Transnational Mobilisation-Tour for freedom of movement, autonomy and good living instead of G7 comes to Dresden on the 22nd of May 2015 and you are invited! Here you’ll find the programme and more information.

Warum Entwicklungshilfe grundlegend falsch ist

Der Beitrag der Huffington Post (Deutschland), der sich kritisch mit der sogenannten Entwicklungshilfe und vor allem mit den damit verknüpften Bildern auseinandersetzt,  ist ein Auszug aus dem Buch „Gestatten: Afrika. Warum ein zweiter Blick auf unsere Nachbarn lohnt“ von Jörg Kleis. Weitere Infos zum Buch gibt es auch hier. Und auch Menschen des Berliner Vereins für machtkritische Bildungsarbeit und Beratung glokal e.V. haben einen Film darüber gedreht: White Charity.

„Man wird nicht als normale Person wertgeschätzt“

„Dank vieler Initiativen müssten sich die Deutschen langsam daran gewöhnen, dass junge Menschen aus dem globalen Süden hier ihren Freiwilligendienst leisten. In der öffentlichen Wahrnehmung ist das aber noch nicht angekommen, wie die neue Ausgabe des deutsch-tansanischen Magazins „Umeme“ zeigt.“ Hier geht es zum Artikel vom Freiwilligenmagazin.

Skandalbericht der Bundesregierung an die UNO

Das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von rassistischer Diskriminierung trat in Deutschland 1969 in Kraft. Seitdem muss Deutschland regelmäßig Staatenberichte über Fortschritte bei der Umsetzung der Konvention vorlegen. Der jüngste Bericht ist ein Skandal. Er verschweigt und vertuscht.“ Hier geht’s zum Artikel des MiGAZIN und einem Bericht der Tagesschau.

Ringvorlesung „Islamische Kunst in Europa, in Deutschland und in Dresden“

Mit dem neuen Semester gibt´s auch wieder spannende Ringvorlesungen. Unter anderem eine zu Islamischer Kunst in Europa, Deutschland und Dresden. Aus dem Ankündigungstext: „Islamische und abendländische Kunst standen in Europa offenbar stets in einer produktiven Spannung zueinander. Speziell in Dresden sind aus diesem Spannungsverhältnis heraus immer wieder besonders kreative und neuartige, teilweise auch humorvolle Lösungen generiert worden.Die Ringvorlesung möchte die Weite dieses Spannungsfelds anhand von Einzelanalysen sichtbar machen und zu Reflexionen über die aktuelle Situation in dieser Stadt anregen.“

Zeit/Ort: Donnerstag, 7. DS (18.30-20.00), Hörsaalzentrum der TU (HSZ 0004/H).

Mehr Infos hier.

Die einzelnen Termine:

16.04.15 Der „Orient“ malt zurück. Orientalistische Imaginationen in der spanischen und der osmanischen Kunst des 19. Jahrhunderts (Margit Kern, Hamburg)
30.04.15 Das Dresdner Damaskus-Zimmer und sein historischer Kontext (Anke Scharrahs, Dresden)
07.05.15 Historische Präsenz islamischer Kunst in Dresden (Dirk Syndram, Dresden)
21.05.15 Die Sehnsucht nach der Alhambra – und deren Rekonstruktionen in Europa im späten 19. Jahrhundert (Francine Giese, Zürich)
11.06.15 Imagination und Realität. Französische und deutsche Orientmalerei im 19. Jahrhundert (Henrik Karge, Dresden)
18.06.15 Die Auseinandersetzung um die Ausstellung Meisterwerke muhammedanischer Kunst 1910 in München (Andrea Lermer, München)
02.07.15 „Ein Gewürz des modernen Lebens“ – Orientalisierende Architektur in Sachsen (Valentin Hammerschmidt, Dresden)
09.07.15 Bollwerk des Christentums oder Brücke zwischen den Welten? Zu Geschichte und Bedeutung christlicher und islamischer Sakralbauten auf der Balkanhalbinsel (Tobias Strahl, Abuja/Dresden)
16.07.15 „Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.“ Der Nahe Osten in europäischen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst (Alexandra Karentzos, Darmstadt)

„Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört“

„Der Großteil der Fluchtursachen liegt nicht in den Ländern des Südens, sondern in Europa: Wegen Überfischung und Landgrabbing sehen immer mehr Menschen im Senegal keine Perspektive mehr und nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand.“ Zum Artikel der Heinrich Böll Stiftung