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Die Schwierigkeit, über Rassismus zu sprechen

Rassismus ist in der gegenwärtigen bundesdeutschen Gesellschaft – und in Sachsen zeigt sich das in gewisser Weise wie in einem Vergrößerungsglas – weitgehend normalisiert. Rassistische Praktiken und Sprechweisen sind alltäglich und banal geworden und deshalb nur schwer benennbar oder gar skandalisierbar. Die dauerhafte Anwesenheit des (Alltags)Rassismus führt zum einen zur Gewöhnung und seiner unausgesprochenen Akzeptanz, unterstützt zum anderen das übliche Verständnis von Rassismus als Randphänomen. Seine Verletzungskraft, die sich auch in der Schwierigkeit zeigt, rassistische Verletzungen zur Sprache zu bringen, wird genauso an den Rand der öffentlichen Wahrnehmung geschoben. Auch in institutionalisierten Bildungszusammenhängen bleibt Rassismus meist ein Randthema, wofür unter Umständen Projekte ‚außerschulischer Bildung‘ angefragt werden, es in möglichst kurzen Zeitformaten zu bearbeiten.

Ein solches (‚randständiges‘) Bildungsprojekt ist das Projekt ‚Grenzen überwinden‘, das mit jungen Referent_innen und Jugendlichen zu den Themen Rassismus, Migration und Flucht arbeitet. Das Bildungsprojekt sieht sich selbst in vielfacher Weise in rassistische 12240993_1170168626361818_6910559531289113046_oVerhältnisse involviert. Deshalb haben wir uns zur Aufgabe gemacht, darüber nicht nur selbstbezogen zu reflektieren, sondern auch öffentlich zu sprechen und somit – so hoffen wir – auch Sprechen zu ermöglichen.
Tagung 10.12.2015 (14:00 – 18:00 Uhr)
Die Eindrücke und Konsequenzen aus der im Jahr 2015 im Rahmen des Projektes durchgeführten qualitativen Studie ‚Junge Menschen mit s. g. Migrationshintergrund als Akteure Politischer Bildung‘ bilden eine thematische Fokussierung der Veranstaltung.

Wir laden die Teilnehmenden der Veranstaltung dazu ein, mit uns gemeinsam über die Frage nachzudenken: Wie kann sich das Sprechen über Rassismus und Rassismuserfahrungen in der Politischen Bildung, in Institutionen formeller Bildung, in öffentlichen, mithin politischen Zusammenhängen wirksam(er) gestalten?

Vortrag von Prof. Dr. Paul Mecheril:  ‘Wir sind verletzlich oder das Anliegen der Rassismuskritik’ 18:30 Uhr

ORT: Evangelische Hochschule Dresden, Dürerstraße 25, 01307 Dresden

ANMELDUNG unter:
tagung.grenzenueberwinden@gmail.com

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